Recycling Dose

Eine leere Dose eignet sich wunderbar als kreatives Recycling Projekt. Mit der Serviettentechnik lassen sich individuelle und schicke Aufbewahrungsmöglichkeiten basteln.

Als mein Mann vor kurzem mit einer XXL Dose voller gesalzener Nüsse vom Einkauf zurück kam, dachte ich nur: Ach das ist ja nett, jetzt bringt mir der Schatz sogar schon Bastelmaterial mit nach Hause…

In meinem Kopf entstand sogleich ein passender Comic:

Mann guckt die Dose an und in seiner Denkblase steht: Yeah Nüsse!

Frau guckt die selbe Dose an und in ihrer Denkblase steht: Yeah, was zum Basteln!

So ticken Bastelfreaks eben. Sie sehen in jedem Ding etwas, dass sich zweckentfremden, zerschnippeln, verschönern oder irgendwie umstylen lässt.

Was ich daraus machen wollte erschloss sich mir nicht sogleich. Vielleicht eine Laterne oder ein Pflanztopf. Die Tatsache, dass der Inhalt der XXL Dose sowieso erst aufgefuttert werden musste, verschaffte mir jedenfalls genug Denkzeit. Und am Ende entschied ich mich für die gute alte Serviettentechnik um meine Dose zu recyceln.

Ich habe dem Behältnis ausserdem noch einen speziellen Aufsteckdeckel gebastelt, da ich noch Karton vom Versandhaus rumliegen hatte, dem ich noch einen höheren Lebenszweck ermöglichen wollte.

Dieser Schritt ist natürlich optional und individualisierbar. Der Originaldeckel hat mir erstens nicht gefallen und zweitens liess er sich nur sehr wiederwillig auf und absetzen. Ich wollte gerne einen etwas weniger widerspenstigen Deckel haben. Einen, der sich ohne Murks ganz locker und gemütlich handhaben liess.

MATERIAL UND WERKZEUG

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• Leere Dose
• Acrylfarbe
• Serviette
• Serviettenkleber
• Kartonreste
• Nassklebeband
• Wollreste
• Bastelleim oder Heisskleber
• Holzperle
• Ausserdem: Schere, Lineal, Bleistift, Schneideunterlage, Cutter, Pinsel

ANLEITUNG

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1. Dose grundieren

Falls eure Dose über einen Papierstreifen verfügt, der sich gut entfernen lässt, könnt ihr diesen gleich zu Beginn abziehen. Bemalt dann die Dose mit Acrylfarbe und bedenkt bei der Wahl der Farbe, dass der Untergrund bei der Serviettentechnik immer durchscheint. Für die meisten Serviettenmotive eignet sich daher eine weisse Grundierung am besten, da die Serviette so optimal zur Geltung kommt. Grundiert also die Dose 1-3 mal bis die Farbe wirklich deckend ist und lasst sie gut trocknen.

2. Dose mit Serviette bekleben

Nun schneidet ihr die Serviette in passender Grösse zurecht und zieht die Lagen auseinander. Ihr braucht grundsätzlich nur die oberste bedruckte Schicht. Ich habe für mein DIY allerdings die ganze Serviette benutzt, da es eine speziell dicke Serviette war, die sich nicht in Lagen auseinander ziehen liess. Legt den zugeschnittenen Serviettenstreifen auf die Dose und streicht den Serviettenkleber mit dem Pinsel auf. Mit dem Kleber könnt ihr ordentlich klotzen, er soll schliesslich den Stoff tränken und diesen mit der Dose verbinden. Am besten arbeitet ihr von einem Ende zum anderen und jeweils von der Mitte ausgehend nach oben und nach unten. Wenn ihr einmal um die Dose herum seid, könnt ihr die Enden entweder leicht überlappend festkleben oder ihr schneidet den überstehenden Teil weg. Wundert euch nicht, wenn die Serviette anfangs perfekt zugeschnitten am Ende dann doch zu lang ist. Durch den nassen Kleber und die straffe Spannung beim Pinseln verzieht sich die Serviette leicht in die Länge. Lasst die Dose gut trocknen und wenn ihr wollt könnt ihr nochmal eine zweite Schicht Kleber auftragen, sozusagen als Lack.

3. Deckel aus Kartonresten

Den Originaldeckel hab ich zum Massnehmen benutzt, den Durchmesser leicht vergrössert und auf meinen Wellkarton einen entsprechenden Kreis gezeichnet. Auf einer Schneideunterlage habe ich diesen Kreis mit einem Cutter vorsichtig ausgeschnitten. Geht bitte nicht mit der Schere an Wellkarton, weil ihr sonst die Lagen quetscht und zusammenpresst. Den Cutter habe ich beim Schneiden wie einen Bleistift gehalten und nur die Linien nachgeritzt. Nach 2-3 mal sanft nachritzen ist man durch die Lagen durch.

Um den ausgefransten Rand des Wellkartons zu versäubern habe ich Nassklebeband zur Hilfe genommen. Ich habe den Streifen mit Wasser angefeuchtet und mittig auf den Rand gedrückt. Die überstehenden Enden mit der Schere eingeschnitten und die entstandenen einzelnen Streifchen mit Wasser befeuchtet und auf den Karton gedrückt. Dies macht man dann auf beiden Seiten und hat somit die Rundung schön eingefasst und die Kanten versäubert.

Ich Nachhinein betrachtet wäre dieser Schritt gar nicht nötig gewesen, da ich später sowieso die Wolle über den Deckel geklebt hab. Doch zu dem Zeitpunkt war mir noch nicht vollends klar, wie genau ich den Deckel verzieren würde und ich wollte mir alle Optionen offen lassen.

Danach habe ich den Innendurchmesser meiner Dose gemessen und diesen um einen halben Centimeter verkleinert, dabei kam ich auf 8cm Durchmesser. Nun habe ich mein Mathematikwissen hervorgezogen und daraus einen entsprechenden Kreisumfang berechnet.

Umfang=Durchmesser*Pi, also 8 x 3.141 = 25cm.

Aus einem dünneren Wellkarton einer anderen Versandhausverpackung habe ich also einen Streifen mit den Massen 2x25cm zurecht geschnitten. Mit dem Zirkel habe ich mit einem Radius von 4cm einen Kreis auf meinen Deckel gezeichnet. Diesen Kreis habe ich nun fett mit Bastelkleber nachgezogen und den vorgebogenen Kartonstreifen direkt hineingesetzt und gut angedrückt. Die Kanten habe ich innen und aussen noch mit ordentlich Kleber eingefasst. Da dieser Streifen keiner wirklichen Belastung ausgesetzt ist sollte diese Vorgehensweise reichen. Alternativ hätte man das Ganze auch mit Nassklebeband innen und aussen festkleben können. Auf diese Fummelarbeit hatte ich jedoch keine Lust.

Den angeklebten Streifen mit einem beliebigen Gegenstand leicht beschweren und komplett durchtrocknen lassen.

4. Den Deckel verschönern

Beim Verzieren des Deckels habt ihr natürlich wieder viele Möglichkeiten. Ich habe des ganzen Deckel erstmal innen wie aussen mit Acrylfarbe eingepinselt und anschliessend weisse Wollreste mit der Heissklebepistole von der Mitte ausgehend spiralförmig aufgeklebt.

Der letzte Schliff besteht darin, dem Deckel noch einen Knauf zu verpassen, an welchem er sich dann ganz bequem hochheben lässt. Dazu habe ich eine grosse, halb durchgebohrte Holzperle genommen, die ich ebenfalls mit Heisskleber befestigt habe.

Aus dem simplen Nussbehältnis ist nun also eine hübsche und dekorative Aufbewahrungsdose geworden.

Und wer weiss, vielleicht bekommt die Dose ja eines Tages ein Geschwisterchen.

Doch erst geht es für mich direkt weiter mit Vorbereitungen für den nächsten Beitrag meiner neuen Blogserie. Erste Tests habe ich nun schon gemacht und die sind soweit ganz vielversprechend. Doch nun muss ich mich ranhalten, damit alles zeitig fertig wird.

Ich wünsche euch eine tolle Woche und bis bald

Nadia

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