Erinnerungen an Australien

Wart ihr schon mal in Australien? Unabhängig davon, ob die Antwort Ja oder Nein lautet, macht es euch bequem und kommt mit auf eine kleine Reise, auf welcher ihr ein Australien DIY und meine schönsten Reisefotos sehen werdet.

Ich werde diese Geschichte ganz untypisch von hinten erzählen, also von der Zeit, da ich bereits wieder daheim war, der Alltag mich wieder voll im Griff hatte und der Jetlag längst kein Thema mehr war.

Von der Zeit, da ich bei Ikea einen befüllbaren Bilderrahmen gekauft hatte, ohne zu wissen, was ich eigentlich damit anstellen wollte.

 

Die passende Idee kam eines schönen Tages ganz spontan ich wusste, dass aus dem Bilderrahmen eine Erinnerung an Australien in Form eines dreidimensionalen Scherenschnittes werden sollte. Dazu braucht es einen tiefen Bilderrahmen, farbiges Tonpapier und doppelseitig klebende Schaumstoff-Pads. Ausserdem ein scharfes Skalpell.

Im Vorfeld habe ich eine Skizze angefertigt, von einem meiner Urlaubs-Fotos inspiriert. Vielleicht findet ihr ja sogar heraus, welches, wenn ihr durch die nachfolgende Bilderflut stöbert. Die verschiedenen Ebenen habe ich danach mit den Klebepads fixiert, wodurch jeweils ein Abstand und der Eindruck einer dreidimensionalen Landschaft entsteht.

Australien aus Papier, in 3D, inklusive Koala und Känguru! Ja, mir gefällt mein sentimentales kleines Reisebildchen. Euch auch?

Doch nun gehen wir zum Anfang dieser Geschichte, zu einer wunderbaren Reise ans andere Ende der Welt. Habt ihr’s bequem? Eingeschmiegt in die Schmusedecke mit einem leckeren Latte in der Hand?

UNSERE REISE

Australien ist riesig und daher konnten wir auch nur einen kleinen Teil bewältigen. Genau genommen den Süden von West-Australien. Ausgangspunkt war Perth. Von da fuhren wir südlich Richtung Walpole, der Küste entlang nach Denmark und Albany, etwas ins Landesinnere zum Stirling Ranges Nationalpark und von da Richtung Bremer Bay und dem angrenzenden Fitzgerals Nationalpark. Anschliessend gings quer durchs Land zurück Richtung Perth mit einem kleinen Abstecher nördlich zum Yanchep Nationalpark.

Wenn ihr hier also grosse Städte zu sehen erwartet, werdet ihr wohl enttäuscht werden, denn mein Mann und ich halten uns lieber in der Natur auf und reisen von Nationalpark zu Nationalpark und davon hat es in Australien haufenweise.

BEEDELUP NATIONAL PARK

Der Beedelup National Park besteht grösstenteils aus Wald und den darin wachsenden, sehr hohen und teilweise auch alten Eukalyptus Bäumen, welche über eine fast weisse Rinde verfügen. Von überall her hört man Vögel und Papageien zwitschern, doch nur selten bekommt man mal einen zu Gesicht. Die für Australien typisch rote Erde wirkt etwas surreal in der ansonsten gar nicht so exotischen Landschaft.

WALPOLE

Ein namenloser Ort auf dem Weg nach Walpole. Einst tobte hier ein Buschfeuer und nun sind nur noch lauter verkohlte Sträucher und Pflanzen übrig, welche gespenstisch aus dem gelblichen Sand herausragen. Mancherorts treiben die Pflanzen auch wieder aus, hellgründ, leuchtend und surreal in dieser verkohlten Gegend, aber die Vegetation ist robust und manche Pflanzen brauchen das Feuer sogar um sich vermehren und verjüngen zu können.

WALPOLE – DENMARK

Eine traumhaft schöne australische Küste, ruhig und menschenleer. Kaum zu glauben, dass man solch einen Fleck Erde ganz für sich alleine haben kann. Keine Touristen, keine Einheimischen. Einfach nur Ruhe.

Hier sehen wir nochmal dieselbe Küste, allerdings von einem äusserst windigen Aussichtspunkt. Die Pflanzen sind sehr robust. Hitze, Wind und die salzgeschwängerte Luft können ihnen nichts anhaben.

ELEPHANT ROCKS (DENMARK)

Die Elephant Rocks an der Südküste sind wirklich sehr eindrücklich. Eine kleine Herde riesiger Elefanten ragt einfach so aus dem Meer heraus.

Nicht von jeder Seite sind die an Elefanten erinnernden Formen gleich gut zu erkennen. Doch dafür erkennt ihr hier sehr gut, wie gross diese Felsen sind, dank der beiden winzigen Touristen, die um den Felsen herum im Wasser stehen.

Die Sonne geht unter: Zeit für ein wenig Foto Fun mit meinem Mann.

PORONGURUP NATIONAL PARK

Grosse, aufeinanderliegende Felsformationen zeichnen den ansonsten recht kleinen Porongorup National Park aus, den zu besuchen wir eigentlich gar nicht vorgesehen hatten. Doch er liegt auf dem Weg zu Stirling Ranges und ist definitiv einen Besuch Wert. Das Gefühl, oder die Gedanken, die einen hier ständig bewegen lauten: „Hält das auch?“

STIRLING RANGES NATIONAL PARK

Stirling Ranges National Park besteht aus einer Hügelkette mit mehreren Bergen und Wandermöglichkeiten. Zum Übernachten gibt es hier lediglich einen Campingplatz und am Abend unserer Ankunft bot sich uns dieses Bild direkt hinter unserer bescheidenen Behausung: Tiefliegende Wolken krochen über die Berge und wickelten sie alsbald vollkommen ein während die Vögel in dem beinah leuchtenden Weizenfeld Insekten jagten.

Die gleiche Szenerie einen Tag später. Die Sonne geht hier furchtbar schnell unter. Sie macht beinah „Plupp“ und dann ist sie auch schon weg. Dieses Bild habe ich also sprichwörtlich in letzter Sekunde geschossen.

Dies ist die Aussicht vom Mount Hassel. Sanfte Hügelketten und eine diverse Pflanzen- und Blumenwelt. Im Oktober ist in Australien ja Frühling und ihr könnt euch gar nicht vorstellen wieviele verschiedene Blumen hier wachsen. Die Vegetation ist so voller Reichtum und kein Blümchen oder Pflänzchen erinnert an unsere heimische Flora.

Australien wie aus dem Bilderbuch: Typisch rote Erde, Buschland, Hügel und die Vorstellung jeden Moment ein Känguru über die Strasse hüpfen zu sehen. Öfters sieht man jedoch Echsen krabbeln und Schlangen kriechen. Die grossen Verbindungsstrassen sind natürlich geteert und deutlich angenehmer zu fahren. Meist gibt es nicht viel Verkehr und manchmal sagt einem das Navigationsgerät lustige Dinge wie „In 130km turn left“.

Ist das nicht ein idyllisches Plätzchen? So ruhig und friedlich… So vor dem Monitor ist es hier tatsächlich sehr friedlich. In Realität hat es aber gewimmelt. Nein, nicht vor Menschen sondern vor Fliegen.

Die australischen Fliegen stechen einen zwar nicht aber sie sind ungeheuer anhänglich, finden es super interessant sich einem auf die Nase, den Mund, in die Ohren oder auf die Augen zu setzen. Vielleicht mögen sie ja auch einfach nur unseren fremdländischen Duft oder die interessante Möglichkeit, den Reisenden als eine Art Taxi zu benutzen und ohne Aufwand von A nach B zu kommen. Denn wozu fliegen, wenn man sich auf einen Touristen setzen und diesen auch noch ein wenig kitzeln kann.

BREMER BAY

In Bremer Bay, einem kleinen feinen, fliegenfreien Örtchen an der Südküste gibt es traumhaft schöne und einsame Sandstrände. Hier zu sitzen und auf das wunderbar blaue Meer zu blicken hat eine unglaublich beruhigende Wirkung.

An der Küste geht immer ein starker Wind, so dass man sich trotz meist frühlingshaften Temperaturen auch mal in eine warme Jacke packen muss. Der Vorteil des starken Windes ist jedoch: Fliegen mögen ihn gar nicht.

Der Wind treibt traumhaft schöne Wellen an den Strand. Wenn Wasser Ballet tanzen kann, dann tut es das hier an diesem Strand. Beinahe wie komponiert brechen und zischen die Wellen zum Ufer und laden zum stundenlangen Verweilen und Staunen ein.

Neben traumhaften Stränden gibt es in Bremer Bay hordenweise Kängurus, für welche die menschliche Präsenz  nichts Besonderes mehr ist. Anders als im Outback, wo die Tiere scheuer sind als hierzulande Rehe, kann man  Kängurus hier stundenlang beobachten. Sie sitzen, mampfen, liegen, kauen, streiten, spielen, hüpfen und posieren für die Kamera.

FITZGERALD NATIONAL PARK

Der Fitzgerald National Park liegt an der Südküste inmitten üppiger Vegetation, kleinerer Hügel und Buchten, in welchen man oft Wale beobachten kann und zu unserer Freude  war uns dieses Glück sogar vergönnt.

Endlos weites, grünes Land und grandiose Aussichten.

YANCHEP NATIONAL PARK

Unser letzter Nationalpark befindet sich etwas nördlich von Perth. Im Gegensatz zu den anderen Parks ist dieser hier schon sehr „zivilisiert“ und stadtnah. Der Park besteht aus Wäldern, Gräsern, Büschen, Höhlen und üppiger Vegetation, ausserdem vielen Kängurus und Papageien sowie einem kleinen, malerischen See.

Und natürlich Koalas! Wenn auch nicht freilebend aber süss sind sie trotzdem. Ich hätte den süssen Knuddelbären am liebsten vom Baum gepflückt und mit genommen.

So, mittlerweile habt ihr nun wohl euren Kaffee ausgetrunken und wir sind am Ende unserer Reise angelangt. Ich hoffe, der virtuelle Trip hat euch gefallen!

Habt ihr denn auch herausgefunden, welches Bild mich zu meinem Scherenschnitt inspiriert hat?

Genau, das allererste vom Beedelup Nationalpark mit dem See, den Hügeln und Gräsern im Vordergrund. Na schön, aus einem Hügel wurden drei und ausserdem mussten noch ein Eukalyptus Baum sowie ein Känguru und ein Koala mit aufs Bild. Ehrensache! Nur auf die eigentlich so typische rote Erde habe ich verzichtet, denn das Bild wollte damit einfach nicht gut aussehen. Ich habe ja schon mal kein Tonpapier im richtigen Farbton gefunden und nun ja, es sah sehr komisch aus und darum muss der Scherenschnitt eben ohne rote Erde auskommen.

So und nun wünsche ich euch eine ruhige, entspannte Woche

Eure Nadia

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